Dienstag, 12. Februar 2013

Govinda Jaya Jaya

Es ist schon eine Weile her, bestimmt schon einige Jahre, da hatte ich einen Traum. Eigentlich war es nur der Fetzen eines Traumes, doch er prägte sich auch nach dem Erwachen noch so tief in mein Gedächtnis ein, daß ich ihn mir heute noch jederzeit sofort wieder lebhaft vor Augen führen kann. In diesem Traum saß ich an meinem Schreibtisch. Eine nackte Frau kommt zu mir. Sie beugt sich zu mir herunter und sagt, sie hätte eine Traube versteckt. Die könne ich gerne haben, aber ich müsse sie schon suchen.
Das ist alles. Wie leider viel zu oft bei solchen Träumen bin ich aufgewacht, noch bevor ich mich an eine gründliche und gewissenhafte Suche machen konnte.

Die Tage gab es wieder einen dieser halboffiziellen Abende, an denen von einem erwartet wird, mit Leuten aus dem beruflichen Umfeld herumzustehen und Smalltalk zu halten. Wir unterhielten uns in einer kleinen Gruppe gerade über groß- und kleinräumige kulturelle Variationen, als eine indischstämmige Kollegin meinte, in der Region, aus der sie käme, sei es üblich, daß die Frauen während der Feierlichkeiten zur Geburt Krishnas im August Trauben verstecken.
Nun, mein Gesichtsausdruck muß sich wohl etwas geändert haben, während meine Fantasie gerade einen zweieinhalbfachen Salto vorwärts machte. Auf jeden Fall fragte sie mich, ob alles in Ordnung sei. Und was soll man da schon antworten? Also habe ich es mit der Wahrheit versucht: "Bevor ich zum Suchen komme, wache ich bestimmt wieder auf." An dieser Stelle bekam sie einen seltsamen Gesichtsausdruck und suchte den restlichen Abend die Gesellschaft anderer Smalltalkparter. Ich aber habe einen neuen Traum. Ich möchte einmal Urlaub in Indien machen. Am besten im August.

2 Kommentare: